"Augen sind der Spiegel der Seele"

Trauer

(aus der Laune heraus)
 


 


Sonnenstahlen erweichen meine traurige Seele.


Ich will sie nicht sehen.


Was wollt ihr?


Was hab ich getan,

dass ich mich euch fügen soll?


Lasst mich in Ruh!
 


Ich bin meine eigene Kreatur.


Ich will mein Leben leben.


Ich will müde sein.
 


Zuviel hat mich das Leben gelehrt.


Zuviel musste ich ertragen.


Geht!
 


Dunkle Wolken füllen meinen Kopf.


Bleibt!


Hier kann ich weinen.


Hier bin ich frei.
 


Tränen sind meine Freunde,


nicht ihr.


Trauer ist mein Weg.
 


Sollte ich mich einlassen?


Nein.
Ihr seht mich nicht.


Ihr kennt nur das Licht.
 


Ihr wollt meine Gefühle bereinigen,


ich weiß es.


Aber das Hier und Jetzt meiner Gedanken ist frei.


Was wird, wenn ich  nachgebe?


Werde ich ein neuer Mensch?
 


Es braucht Zeit.


Versteht mich doch.


Lasst mich meine Tränen weinen.
 


Morgen ist ein neuer Tag.


Versucht es noch einmal.


Aber jetzt lasst mich allein!


Mein Traum

(Lieblingsgedicht- aufgeschrieben in

20 Minuten, aus der Seele heraus)

 

 

 Ich hatte einen Traum.

 Ein Jahr?

 

Ich sah es im Traum nicht so klar.

Ich sah, es war alles vor einem Jahr.

Was war in diesem Jahr?

Wie lang ist ein Jahr?

 

Ich habe Menschen gesehen,

viele, nette bunt gemischt.

Konnten sie mich verstehen?

Ich habe auch Städte gesehen,

große und viel Land.

Sah ich vielleicht ein Abenteuer?

 

Es war ein Jahr.

 

Die Natur hat mich fasziniert,

die Pflanzen mich inspiriert.

Die Menschen sah ich klar.

Es war ein sehr langes Jahr.

 

Ich hab´ es genossen,

mich erholt.

Eine Kur für die Seele.

Aber ich hatte auch Angst.

Wie lang ist ein Jahr?

 

Es war ein Traum.

 

Ich ging in die weite Ferne.

Ich sah am Himmel Sterne.

Ich flog durch die Lüfte in die Welt.

Ich war frei.

 

War es wirklich ein Traum?

 

Ich war dort nicht allein.

Wie kann das sein?

Vor einem Jahr?

Hab´ ich alles hinter mir gelassen?

Nein!

 Ich träume nicht.

 Die Sterne sind auch hier,

ich zeige sie dir.

Ich habe in diesem Jahr eine Erfahrung gemacht.

 

Ich lebe.

 

Vertraue in Deine Zukunft

 

(Zur Jugendweihe für mein behindertes Patenkind)

 

Dein Engel hält die Hand über Dich

und behütet Dich

stets auf Deiner Reise zur Wahrheit.

Glück und Liebe sind nicht oft zu finden.

Gib Acht vor Neid und Gier!

Zögere nicht! Gehe Deinen Weg,

um im Nichts das Licht zu finden!

Entfalte Dich!

Du wirst das Leben spüren.

Freue Dich!

Auch Du erkennst Dich selbst.

Sehe das Wort,

denn ich bin Dein Buch.

Erfahre das Neue,

und Du wirst Lügen widerstehen.

Halte durch!

Du hast die Kraft und Wärme.

Verzweifle nicht!

Du kannst mich alles fragen.

Höre gut zu,

denn ich rede nicht.

Fürchte Dich nicht!

Ich bin immer da.

Du hast den Weg gefunden.

Sei glücklich,

denn Du bist die Welt!

Letztes Lied

 von Mascha Kaleko

 

Ich werde fort geh´n, Kind.

Doch Du sollst leben und heiter sein.

 

In meinem jungen Herzen brannte das goldene Licht.

Das hab´ ich Dir gegeben.

Und nun verlöschen meine Abendkerzen.



Das Fest ist aus,

der Geigenton verklungen.

Gesprochen ist das letzte Wort.

Bald schweigt auch sie,

die dieses Lied gesungen.

 

Sing Du es weiter, Kind,

denn ich muss fort.



 

Den Becher trank ich leer, im raschen Zug.

Und weiß, wer davon kostet,

muss sterben.

 

Du aber, Kind, sollst erben.

Und all den Segen, den es in sich trug.



 

Mir war das Leben wie ein Wunderbaum

von dem in Sommernächten Psalmen tönen.

Nun sind die Tage wie ein geträumter Traum.

Und alle meine Nächte, alle Tränen.

 

Und war es froh.

Mein Herz war so bereit.

Und Gott war gut.

Nun nimmt er alle Gaben.

In Deiner Seele, Kind,

kommt einst die Zeit.

Soll, was ich nicht erlebt,

Erfüllung haben.



 

Ich werde still sein,

doch mein Lied geht weiter.

Gib Du ihm Deinen klaren, reinen Ton.

Du sei ein großer Mann,

mein kleiner Sohn.

Ich bin so müde,

aber Du sei heiter.